5. - 7. Kapitel, 12. Dezember 2014
Wo: Zuhause
Wie lange: 90 Minuten
Wie lange: 90 Minuten
Ich hatte meine Ruhe und konnte viel lesen. Während diesen Kapiteln ist mir wieder in den Sinn gekommen, dass diese Geschichte ja in der Schweiz stattfindet. Davids Eltern leben in Genf und in Bern, beide in einer neuen Ehe. Dies finde ich traurig, ich habe das Gefühl, dass sie gar keinen Kontakt mehr zu David haben und sich auch nicht sonderlich für ihn interessieren.
David ist sehr schüchtern und für seine 23 Jahre wirkt er auf mich trotzdem noch ziemlich unerfahren, eher wie ein 16-jähriger Junge, welcher gerade das andere Geschlecht kennenlernt. Er ist so total das Gegenteil von Ralph, welcher ein Player ist. Ich finde aber beide Männer etwas speziell, der Eine ist mir zu laut, der Andere zu leise.
David liest jetzt das Manuskript zu Ende, welches ich ziemlich traurig finde. Und warum David einen solchen Schinken liest, obwohl er eigentlich gar keine Liebesromane mag, dies ist mir auch noch ein Rätsel. Vielleicht waren seine Überlegungen, dass er in diesem Buch die Antworten findet. Die Antworten auf die Fragen, welche er sich nicht selbst erklären kann. Die Antwort auf die Frage, ob Marie ihn mag.
Einmal in diesen Kapiteln führt Marie ein -eher nüchternes- Gespräch mit David. Da fragt er sie, was sie in der Zukunft tun will, also beruflich. Sie reagiert etwas zu direkt, was ich aber verstehen kann. Ich mag diese Frage auch nicht, weil ich selbst eben auch noch nicht weiss, was ich in der Zukunft arbeiten möchte. Im Buch steht auf der Seite 50, Zeile 10, "Marie war etwas allergisch gegen die Frage." Wenn ich mir diesen Satz bildlich vorstelle, muss ich grinsen. Immer wenn jemand sie nach ihrer Zukunft fragt, kriegt sie rote Pünktchen im Gesicht und dann sieht sie den Fragesteller mit einem vernichtenden Blick an. ^^
Ich finde es merkwürdig, dass die Geschichte Sophie, Sophie jetzt schon fertig erzählt wurde, dies nimmt dem Leser doch die Spannung. Aber eigentlich ist ja die Geschichte von diesem Buch Sophie, Sophie nicht der Mittelpunkt, sondern die jetzigen Erlebnisse von David und Marie.
8. - 10. Kapitel, 22. Dezember 2014
Wo: In der Schule
Wie lange: 80 Minuten
Diesmal hatte ich in den Freistunden zeit, um zu lesen. David hatte eine Aussage von Marie falsch verstanden und glaubte nun, dass sie mit ihm reden wollte, obwohl es eigentlich eine Art von Abfuhr gewesen war. Er versuchte aber trotzdem immer noch krampfhaft sein Glück bei ihr, ich frage mich warum. Das merkt man doch, wenn jemand kein Interesse zeigt und auch ansonsten eher mit einem anderen Typen flirtet. Und Ralph scheint auch mächtig Freude an Marie zu haben.
Dass David immer noch zum Arzt aus der Kindheit geht, zeigt mir wieder einmal, wie unerwachsen er ist, eben einer, der das Erwachsenwerden noch nicht ganz begriffen hat. Es wirkt auf mich, als stehe er noch nicht auf eigenen Beinen und habe eigentlich keine Ahnung, was er mit seinem Leben anfangen soll.
Das Verhältnis zwischen Marie und ihrer Mutter erinnert mich an zwei Freundinnen, welche sich einfach auseinander gelebt haben und sich jetzt nichts mehr zu sagen haben. Dies finde ich schade für beide Seiten, Marie fühlt sich wahrscheinlich öfters allein gelassen und Myrtha steht auch ziemlich alleine im Leben. Sie hat anscheinend auch immer mal wieder Depressionen, wegen Männern oder ihrem Leben im Allgemeinen. Ich glaube, dass dies auch mit dem Mutter-Tochter-Verhältnis zusammenhängt. Mir ist aber auch aufgefallen, dass David ebenfalls allein gelassen wurde und das Verhältnis zu seinen Eltern nicht unbedingt glänzend ist. Also haben wir hier schon mal einen gemeinsamen Knack in Maries und in Davids Leben gefunden.
Marie möchte wegen Ralph nicht mehr ins Esquina gehen. Denn eigentlich möchte sie mit ihm abschliessen, aber seit dem Date zu zweit, möchte sie ihn wieder. Ich glaube Marie will einfach etwas Spass mit Ralph haben, aber am Morgen dann nicht neben ihm aufwachen, also nicht wirklich ihr Leben mit ihm teilen.
David übergibt nun Marie dieses Manuskript, zum Probelesen. Er hat aber den Namen von Alfred Duster durch seinen eigenen ersetzt. Diese Aktion finde ich ziemlich fragwürdig, er ist doch eigentlich genug alt, um zu verstehen, dass dies ein Diebstahl ist. Aber die Liebe macht ihn anscheinend blind. Diesen Namentausch hatte David vorgenommen, als Marie ihr Date mit Ralph hatte. Dies wirkt auf mich, als habe er diesen Tausch aus Trotz gemacht, um zu zeigen, dass er auch was kann. Oder sogar um sich bei Ralph zu rächen, weil er ihm seine Traumfrau vor der Nase weg geklaut hat. Diese Aktion bereut er aber im Nachhinein sehr.
David nennt den Gang nach der Arbeit ins Volume selbst als Kontrollgang. Dies finde ich ziemlich schräg. Ich denke David sollte nicht immer so überhitzen und lieber mal etwas runterfahren, sonst dreht er am Ende noch völlig durch.
Wie Davids innere Gefühle durch das Wetter nach aussen dargestellt wurden, finde ich eine super Idee. Verdacht auf Regen und Schnee. Also eher negativ und der schmutzige Himmel ist auch nicht sonderlich erfreulich. Ich denke so fühlt er sich jetzt auch. Schmutzig, weil er seinen Namen ins Manuskript geschrieben hatte. Den Verdacht auf Schnee kann man so deuten, dass er Angst vor Maries Antwort zu "seinem" Manuskript hat und er eher etwas Negatives erwartet. Eine Seite weiter wird seine Umgebung beschrieben, obwohl in diesem Moment etwas total anderes im Zentrum steht. Dies finde ich eine interessante Art, durch das Ablenken vom Problem, dieses Problem noch spannender und intensiver machen.
Als David dann mit Marie abgemacht hat und sie sich zu ihm hinsetzt, wird aus seiner Sicht erklärt, wie sexy sie aussieht. Im selben Atemzug steht aber auch, dass David seinen Cappuccino aus Ungeschicktheit verschüttet. Dies zeigt, wie die Machtverteilung gerade ist. Marie hat nämlich eindeutig das Sagen und David ist der kleine, tollpatschige Junge, welcher zu ihr hinaufschaut.
Marie sagt nun: "Ich habe dich gewarnt, dass ich ehrlich sein werde." (S. 69, Z. 5) Dieser Satz beendet auch gerade das 10. Kapitel. Das finde ich super, es baut die Spannung auf und ich habe richtig Lust weiter zu lesen.